22 Juni 2014

Ein Brief von dem, der tot war und lebendig geworden ist

Das sagt der Erste und der Letzte, der tot war und lebendig geworden ist
Ich kenne deine Werke und deine Drangsal und deine Armut – du bist aber reich! – und die Lästerung von denen, die sagen, sie seien Juden und sind es nicht, sondern eine Synagoge des Satans. 
Fürchte nichts von dem, was du erleiden wirst! Siehe, der Teufel wird etliche von euch ins Gefängnis werfen, damit ihr geprüft werdet, und ihr werdet Drangsal haben zehn Tage lang. Sei getreu bis in den Tod, so werde ich dir die Krone des Lebens geben! 
Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem wird kein Leid geschehen von dem zweiten Tod. (Off. 2, 8-11)

Gesandt ist das Schreiben an den Engel, d.h. an den Geist der Gemeinde. Jede Gruppe hat einen ihr eigenen Geist, eine ihr eigene Geisteshaltung, eine ihr eigenes Ethos. Es ist das diese vom Bewusstsein gemeinsamer sittlicher Werte geprägte Gesinnung, diese Gefüge moralischer Verhaltensweisen, welche die Atmosphäre in einer Gruppe ausmacht.

Gesandt ist das Schreiben an die Gemeinde in Smyrna: eine bedrängte und arme Gemeinde, die aber reich ist. Reich ist sie, weil der, welcher tot war und lebendig geworden ist in den Todesgefilden des Lebens bei den Menschenskindern ist. Das ist er, damit diese gerade auch dort das Leben, das sie vom Sohn Gottes haben, festhalten und "gegen den Tod anstinken" können.

D.h. für Dich:
  • Auch wenn Du noch so tief hinunter musst (wie der Heiland selbst es auch musste) – wenn der da wieder rausgekommen ist, dann kommst Du mit ihm da auch wieder raus.
  • Achte nur darauf, dass der Herr bei Dir der Erste geworden ist und es auch bleibt, dann wird er bei Dir auch der Letzte sein, der das letzte Wort spricht.
  • Joh. 6, 40: Das ist aber der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben hat; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.
  • Wenn es aber kommt, dass Du sterben musst, dann sterbe ruhig – und schlafe! Ruhe in Frieden! Bis die Posaune Gottes erschallt. (1. These. 4, 16) Jesus wird Dich dann ganz bestimmt auferwecken und Du wirst von den Toten auferstehen.
  • Wenn Du aber stirbst, dann fall' dem Tod in der Kraft des ewigen Lebens lachend in die Arme und zeig' ihm damit, dass der Tod verschlungen ist vom Sieg. (1, Kor. 15, 54)
  • In Armut, Bedrängnis, Krankheit, Leid und Not aber kannst Du mit dem Leben des Sohnes Gottes in Dir "gegen den Tod anstinken" und noch einen Sieg des Glaubens für das Reich Gottes herausschlagen.
  • Verfalle bloß nicht dem Irrtum, dass der Heiland dazu da sei, dass er einem alle Trübsale erspare und sie ganz schnell von einem wegnehme. Nein, wir werden uns, wie der Meister auch schon, Hölle, Tod und Teufel ein Stück weit gefallen lassen müssen. Aber nur 10 Tage! D.h. eine vorübergehende Zeit.
  • Aber der muss bei Dir sein, der tot war und lebendig geworden ist, denn krank sein und Jesus nicht bei sich haben, das möchte ich für kein Menschenskind!
  • Es geht darum, dass wir das Leben, das der Sohn Gottes uns gegeben hat, mit allem Glauben hineinziehen ins Altern, in die Krankheit, in die Sucht, in die Depression, in die Angst usw.
  • Dann wird Dir eine Krone des Lebens gegeben, eine Macht des Lebens, eine Bedeutung für das Lebens, auch für das Leben anderer Menschenskinder. Und es wird Dir eine Lebensberichtigung im Himmel, d.h. in der Welt Gottes gegeben.
  • Solch ein Menschenskind erkennt man schon jetzt, wenn es auch nur in der Wiege liegt: "Der wir einmal eine Krone tragen."
  • Mit dieser Krone dürfen und können wir dann auch etwas gegen den Tod wagen, gegen den eigenen und gegen den anderer. Wir wagen es dann, im Namen des Herrn, das Leben, das in dem Sohne Gottes ist, hereinzuziehen in ein Leben, das vom Tod angepackt worden ist.
  • Dem wir kein Leid geschehen vom zweiten Tod (siehe Off. 21, 8). Der wird dann nicht ent-kleidet, sondern über-kleidet. Keinerlei Bloßstellung! Welch eine Erlösung!
Darum, liebes Menschenskind, werde nicht mutlos, werde nicht mürrisch und halte fest am Glauben an den Sohn Gottes, der das letzte Wort sprechen und uns auferwecken wird am letzten Tag.

Anstinken gegen den Tod

Ich wüsste niemanden, der das mehr verkörpert hat, als Jesus Christus. Er kam in eine Welt hinein, von der Paulus sagt, dass infolge der Übertretung des einen (Adam) der Tod zur Herrschaft kam und nun durch die Sünde die ganze Welt dominieren kann. In dieses Weltreich des Todes hinein brach das Gottesreich in Gestalt des Sohn Gottes als sterblicher Mensch, um es mit dem Tod aufzunehmen – Leben gegen Tod. Und nicht nur war er ihm gewachsen, sondern er konnte sich auch gegen ihn durchsetzen.

Als z.B. ein Vorsteher zu ihm und vor ihm nieder fiel und sagte: Meine Tochter ist eben gestorben; aber komm und lege deine Hand auf sie, so wird sie leben! da stand Jesus auf und folgte ihm, um sich mit der Macht des Todes zu messen. Als nun Jesus in das Haus des Vorstehers kam und das ganze Trauer-Getümmel sah, sagte er zu ihnen: Entfernt euch! Denn das Mädchen ist nicht gestorben, sondern es schläft. Und sie lachten ihn aus. Als er aber dann die Leute hinausgetrieben hatte, ging er hinein und ergriff ihre Hand; und das Mädchen stand auf. Das ist "Anstinken gegen den Tod"!

Als er in eine Stadt namens Nain ging mit vielen seiner Jünger und einer große Volksmenge im Gefolge, begegnete er einem Leichenzug: Siehe, da wurde ein Toter herausgetragen, der einzige Sohn seiner Mutter, und sie war eine Witwe; und viele Leute aus der Stadt begleiteten sie. Ein "Strom des Lebens" mit Jesus an der Spitze traf direkt auf einen "Strom des Todes". Und als Jesus sie sah, trat er hinzu und rührte den Sarg an; die Träger standen still. Und er sprach: Junger Mann, ich sage dir: Steh auf!  Und der Tote setzte sich auf und fing an zu reden; und er gab ihn seiner Mutter. Da wurden sie alle von Furcht ergriffen und priesen Gott, weil da einer war, der gegen den Tod anstinken konnte und es auch tat.

Und als sein Freund Lazarus gestorben war, kam er mit drei Tagen Verspätung zu seinem Grab und sagte: Hebt den Stein weg! Martha, die Schwester des Verstorbenen, spricht zu ihm: Herr, er stinkt schon, denn er ist schon vier Tage hier! Jesus aber will "anstinken gegen den Tod" und rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! Und der Verstorbene kam heraus, an Händen und Füßen mit Grabtüchern umwickelt und sein Angesicht mit einem Schweißtuch umhüllt. Jesus ist die Auferstehung und das Leben in Person.

Der Apostel Johannes schreibt: Wer den Sohn hat, der hat das Leben. (1. Joh. 5, 12) Und der kann und soll auch "anstinken gegen den Tod". Der soll mit dem Leben des Sohnes Gottes in ihm "anstinken gegen den Tod".

Das tut Mutter Teresa, wenn sie den Leprakranken, die von allen gefürchtet werden und die keiner haben will ein anderes, zweites Leben eröffnet.

Das tun alle Sterbebegleiter in der Tradition von Maria, der Mutter Jesu, dessen Tante, Maria Magdalena, eine weitere Maria, nämlich die Frau des Klopas, und Johannes (siehe Joh. 19,25-27), welche bei dem Kreuz Jesu standen.

Das tun zahlreiche Ärzte und noch Zahlreichere Pflegekräfte.

Das tut auch jede Stimme gegen Abtreibung – und jede Stimme gegen Krieg.

Und das tut auch jeder, der unablässig und unbeirrbar an das Evangelium von der Auferstehung der Toten glaubt, so wie ich es auch tue. (siehe 1. Kor 15)

Warum "anstinken gegen den Tod"?
  • Weil der Tod nicht zum Leben gehört, auch wenn man das so sagt. Der Tod ist der Widerspruch zum Leben. Er ist von Gott verhängt (2. Mo. 2, 17) als notwendige Konsequenz. Denn ein Organismus, in den Sünde eingedrungen ist, wird diese nicht wieder los, es sei denn der "Wirt" – der Leib – kommt zu seinem Ende. Und damit die Sünde dann auch.
  • Der Tod ist kein Menschenrecht, sondern eigentlich ein Un-Recht, welches in dem Herrn Jesus Christus aufgehoben worden ist: Weil der Tod durch einen Menschen kam, so kommt auch die Auferstehung der Toten durch einen Menschen; denn gleichwie in Adam alle sterben, so werden auch in Christus alle lebendig gemacht werden. (1. Kor. 15, 21+22) Wer den Sohn hat, der hat das Leben. Das kann jeder wählen!
  • Nicht der Tod ist die Erlösung unseres Leibes – wie viele glauben –, sondern die Auferstehung von den Toten ist die Erlösung unseres Leibes von der Knechtschaft der Sterblichkeit zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes. (Rom. 8, 18-23)
Wir sollen, wie Blumhardt es so treffend formuliert hat, "Protestleute gegen den Tod" sein. Das ist eine Ehrensache unseres Menschentums, in welche uns Jesus Christus durch seine Auferstehung hineingestellt hat. Es ist unsere heilige Aufgabe als Menschen von Christus her, das Möglichste gegen das Verderben zu tun, wie ein Gärtner das an den Pflanzen tut.

Wer den Sohn hat, der hat das Leben. Und das heißt, dass wir mit dem ewigen Leben vom Sohn Gottes in uns das zeitliche Leben durchdringen und den ganzen Menschen vom ewigen Leben verschlingen lassen (siehe 1. Kor. 15 ,54).

Jesus sagt: Es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören werden,  und sie werden hervorgehen: die das Gute getan haben, zur Auferstehung des Lebens; die aber das Böse getan haben, zur Auferstehung des Gerichts. (Joh. 5, 28)

Diese Stunde kommt noch! Weiter sagt er: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen.
 
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Die Stunde kommt und ist schon da, wo die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und die sie hören, werden leben. (Joh. 5, 24+25)

Diese Stunde ist schon da. Ob für Dich – und ab wann –, das entscheidest Du, Menschenskind. Also zögere nicht und fang' an zu glauben, wenn Du in Deinem Herzen die Stimme des Sohnes Gottes reden hörst.


12 Juni 2014

Die Party soll weitergehen

Das zumindest scheint die wesentliche Aussage der Erzählung von der Hochzeit zu Kana zu sein. Gefeiert wurde ein Fest der Liebe und des Lebens. Zwei Menschen hatten sich gefunden, ineinander verliebt und nun beschließen sie aus der Tiefe ihrer Verbundenheit eine umfassende Lebensgemeinschaft, welche neuen Lebensraum bieten soll für Kinder, Nachbarn, Freunde, Verwandte und Bekannte. Daher laden sie einfach den Sohn von Maria mit seinen Freunden zu ihrer Party ein.

Leider geht der 'Sprit' aus. Kein Alkohol mehr da. Mama macht ihren Sohn Jesus darauf aufmerksam, quasi: Kannst du bitte mal schnell zur Tanke gehen und etwas Nachschub holen?!

Jesus aber hat andere Gedanken im Kopf, allerdings ist er noch nicht so weit. Meiner Einschätzung nach führt er gerade noch eine Unterredung mit seinem Papa, Abba, dem Vater im Himmel. Und gemeinsam beschließen sie: Die Party soll weitergehen. Aber nicht mit dem Zeug, das man auf dieser Erde so bekommen, bezahlen und sich leisten kann, sondern mit einem viel besseren, begeisternden, berauschenden, einem Zeug vom Himmel, aus der Welt Gottes.

Und so ist es dann auch. Der 'Chef de cuisine' schimpft den Bräutigam: Hey, warum rückst du das gute Zeug erst jetzt raus? Man tischt zuerst den guten Wein auf und wenn die Leute dann betrunken sind, dann kann man den schlechteren Wein servieren. Dann, wenn sie's nicht mehr merken.

Was mich trunken macht, von dem, was Jesus mir aus der Welt Gottes auftischt, ist das Leben, welches er ewiges Leben nennt. Es ist dieses Leben, das da beginnt, wo Jesus in das Leben eines Menschen hinein tritt und dann da ist. Dieses Leben hat einen Anfang, aber es hört nicht mehr auf.  Ja, ich weiß, auch ich werde sterben. Und dann wird es irgendwie ein Leben nach dem Tod geben. Wie das ausschaut, darüber gibt es unterschiedliche Meinungen und Auffassungen. Ich teile eher die von der 'Ruhe in Frieden', dem Schlaf, weswegen die Gestorbenen auch Entschlafene genannt werden. Und dann gibt es diesen berauschenden Moment in der Zukunft der Menschheit, wo das Leben nach dem Tod zu Ende ist und das Leben nach dem 'Leben nach dem Tod' mit der Auferstehung der Toten beginnt.

Denn so sagt Jesus: Es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören werden, und es werden hervorgehen, die Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Böses getan haben zur Auferstehung des Gerichts. (nachzulesen in Joh. 5, 28+29)

Paulus sagt das gleiche mit diesen Worten: Wie in Adam alle Menschen sterben (alle, ohne Ausnahme), so werden sie in Christus alle lebendig gemacht (alle, ohne Ausnahme). Auch das kann man nachlesen in 1. Kor. 15, 22.

Der Apostel Johannes das in einer Vision gesehen und niedergeschrieben (Off. 20, 12+13): Er sah die Toten, groß und klein, stehen vor einem großen, weißen Thron. Und der, der darauf saß, vor dem würden sich alle am liebsten verstecken, aber das geht nicht mehr. Das Meer gab alle Toten heraus, also auch die von der Titanic usw. Das Totenreich gab die Toten heraus und selbst der Tod gab die heraus, die er gerade noch geholt hatte. Und jeder wurde gerichtet nach seinen Werken, wie sie in den Büchern aufgezeichnet waren. 

Nur eine Schar von Leuten ist da nicht mit drunter, denn die sind schon vorher lebendig gemacht worden (siehe Off. 20, 4-6). So sagt es auch Jesus (Joh. 5, 24-26): Wer seine Worte hört und anfängt an den Vater im Himmel zu glauben, bei dem hat das ewige Leben schon begonnen. Er kommt nicht in das Gericht. Er wird zwar sterben wie alle Adamsmenschen, aber er wird nach dem Tod als ein Mensch, der zu Christus gehört, lebendig gemacht werden, und zwar wenn Christus kommen wird (nachzulesen in 1. Kor. 15, 23). Die Auferstehung von den Toten ist ihm gewiss. Aber auch allen andern Menschen ist sie gewiss, nur geht's halt als erstes ins Gericht und dann - hoffentlich! - ins Leben.
Jesus sagt dann noch: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Es kommt die Stunde und ist schon jetzt, wo die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und die sie hören, werden leben. Weil genauso wie der Vater im Himmel das Leben in sich hat, genauso hat der Menschensohn das Leben in sich. Wenn das nicht berauschend ist ...

Die Party des Lebens soll weitergehen und Jesus ist der Garant dafür!

28 April 2014

Warum Männer mauern

Letztes Wochenende hielten meine Frau und ich unser "Ehe-Führerschein-Seminar" in der Immanuel Gemeinde Landshut. Ein Gedankenkreis beschäftigte sich mit passiver Aggression (was meines Erachtens keine Persönlichkeitsstörung, sondern eine Beziehungsstörung ist). Die kommt häufiger bei Männern vor und zeigt sich in folgenden Symptomen:

  • Nicht eingehaltene Versprechungen
  • Verzögerungsmanöver durch vorsätzliche Langsamkeit ('Dienst nach Vorschrift')
  • Boykott durch Unterlassung
  • Unterschwellige Feindseligkeit; eine Frau beschrieb sie mit "verächtlichem Schweigen, eiskalten Blicken und einem herrischen Tonfall, die sich breit machen"
  • Eine andere: "Das Gefühl der Kälte, das einen durchdringt, lässt dich das Ausmaß Deiner 'Nichtswürdigkeit' spüren."
  • Und wieder eine andere – etwas zynisch: "Ich habe wohl in den Augen meines Mannes einen völlig vermeidbaren Fehler gemacht, der seine Unfehlbarkeit und Geduld mit mir auf eine erneute harte Probe stellt."
  • Und noch eine: "Eigentlich ist die Sache nicht der Rede wert, aber du fühlst dich von den Worten durchbohrt, entrechtet, gedemütigt ... es nimmt dir alle Freude."
  • Und danach: Schweigen, halbe Tage, ganze Tage, tagelang.
  • Keine Entschuldigung. Kein Klärungsversuch. Irgendwann einfach wieder der Übergang zur Tagesordnung.
  • Und jeder denket: Schuld ist der andere.

Was geht da ab?

Er würde gerne mal offen 'Nein' sagen, aber das ist ja nicht akzeptabel, und darum flüchtet er sich aus der Verantwortung in Ausreden hinein. Warum tut er das?

Weil er keine sozial angemessene Kompetenz im Umgang mit Angst, Frust, Ärger und Wut gelernt hat. Wie kommt das?

Schon 'Klein-Männer', wenn sie z.B. Angst haben und es der Mama sagen, dann antwortet die "Brauchst keine Angst zu haben, ich bin ja da." Die Botschaft lautet: "Fühl nicht so!" (Hab' keine Angst.) Würde die Mama sagen: "Was macht Dir denn Angst?" ... und dann erzählen lassen und dann sagen: "So, jetzt nehm' ich die Hälfte Deiner Angst und dann schaffen wir sie gemeinsam aus der Welt." Dann würden schon 'Klein-Männer' lernen, wie man mit Emotionen umgeht, statt zu erfahren, dass Frauen sagen: "Fühl' nicht so!" bzw. "Fühl' nicht!"

Ähnlich der Umgang mit Zorn ("Jetzt hör' aber auf damit!") oder Gemütsverstimmung ("Du hast überhaupt keinen Grund, sauer zu sein!") oder Enttäuschung ("Das hab' ich doch so gar nicht gewollt/gemeint ...")

In der Folge ist er im Umgang mit seinen wahren Gefühlen und in der Durchsetzung seiner eigenen Bedürfnisse gehemmt oder gar behindert.

Er findet sich wieder in der Ambivalenz zwischen einer abgerungenen (Dennoch-)Zustimmung und einer aufbegehrlichen (Dennoch-)Verweigerung.

Das ist jedoch kein lesbarer Zustand und so bleibt er bei Entscheidungen künftig lieber passiv, weil er diesem unerträglichen inneren Konflikt aus dem Weg gehen will.

Er will sie nicht verlieren, d.h. ihre Nähe und Geborgenheit als seine primäre Bezugsperson, was 
ihrem Sicherheitsbedürfnis sehr entgegenkommt, weil sie spürt, dass er zu schwach ist, um von sich aus diese unleidlich gewordene Partnerschaft zu beenden. Daher ist es zu verstehen, dass solche Partnerschaften trotz diesem Krampf sehr beständig sind.

Es entsteht ein Wechselbad der Gefühle zwischen einerseits fast feindseligem Trotz und andererseits mitunter fast unterwürfiger Reue.

Was bleibt, ist, dass er sich mehr und mehr missverstanden und missachtet fühlt. Er wird mürrisch, streitlustig, beklagt sich immer öfter und übt zunehmend unangemessene Kritik.

Wenn dann noch hinzu kommt, dass ihr das Ganze offensichtlich nicht so viel ausmacht, dann mischen sich noch Neid und Groll hinein und das innere Selbstgespräch (besonders beim Einschlafen) – der Hader – kommt nicht mehr zur Ruhe bis sich erste Kränklichkeit und Krankheiten zeigen.

Der Teufelskreis ist installiert:
  • Die Frau übernimmt in der Beziehung (und Familie) zwangsläufig die Regie.
  • Und der Mann fühlt sich immer unwichtiger und ohnmächtig, die Frau allein gelassen.
  • Die Entfremdung hat eingesetzt und wirkt fort bis es – wahrscheinlich zur Trennung kommt ... oder?
Das Beziehungsmuster aufbrechen:
  • Die Frau, wenn sie ehrlich ist, müsste zugeben, dass sie eigentlich keinen Widerspruch dulden will. Oder 'nicht verlieren' ... oder 'sich verteidigen/rechtfertigen' oder wie auch immer sie das nennen will. Da liegt der Hase im Pfeffer. Und genau da hat sich was zu ändern!
  • Denn solange dies unverändert so ist und bleibt, solange ist seine Erfahrung dabei, dass seine Meinung bei ihr und für sie nicht wirklich gilt. Und diese ständig erfahrene Fremd-Ab- und Umwertung seiner Gefühlswelt, schlägt zuletzt in eine verheerende Selbst-Abwertung seiner Gefühle um.
  • Seine wahren Gefühle – falls er sich überhaupt darüber im Klaren ist oder werden kann –, muss er weiterhin unterdrücken und verleugnen. Die Botschaft ist unverändert dieselbe: "Fühl' nicht so!" bzw. "Fühl' besser gleich gar nicht!"
  • Ganz schlimm wird es, wenn sie ihm obendrein dann noch sagt, wie er eigentlich fühlen sollte: z.B. "Statt zu jammern, solltest du dich darüber freuen, dass ..." o.dgl. 
Wenn aber sie nicht lernt, dass er auch mal über etwas verärgert, zornig, wütend und sauer sein darf, ohne dass dies gleich geächtet oder umgedeutet werden müsste, kann er nicht lernen, dass seine Gefühlswelt eine Geltung neben der ihrigen hat und ein 'Nein' nicht gleich zum Abbruch der Beziehung führen muss.

Gefühle, die jedoch begraben werden, beenden meist die gegenseitige Kommunikation. Dennoch  leben sie weiter – aber als 'Zombies' und dies ist ein sehr gefährlicher Zustand!

Liebe Menschenskinder, besonders ihr Frauen: Lasst den Männern ihre Gefühle! Interessiert euch dafür, schon bei den 'kleinen Männern'. Statt ihnen die unangenehmen Gefühle auszureden, redet mit ihnen darüber! Fragt nach. Und dann, wenn ihr wisst, wie sich die Gefühle im Mann anfühlen und warum und woher diese kommen, dann erst nehmt einen Teil dieser Gefühle auf euch und schafft sie gemeinsam aus der Welt.

16 April 2014

Tödliche Bürokratie im Wohlfahrtsstaat

Fast wäre er gestorben, der kleine Leonardo. Aber nach zwei Wochen im künstlichen Koma, umfangreichen Hauttransplantationen, einem verlorenen Zeh und Finger überlebt der dreieinhalb Jahre alte Junge knapp den "Tag, an dem keiner half".

Die Geschichte beginnt am Abend des 18. Dezember 2011. Leonardo fühlte sich fiebrig an. Die Sicherheitsleute riefen einen Arzt vom kassenärztlichen Bereitschaftsdienst herbei. Der kam und schaute sich das Kind an. Fieber maß er nicht, die Symptome seien nicht weiter ungewöhnlich gewesen. Er stellte den Eltern ein Rezept aus, einzulösen am nächsten Tag. Aber über Nacht stieg das Fieber. Und überall am Körper hatte er schwarze Punkte, an Nase, Stirn,  Fingern.

Die Eltern liefen mit dem kranken Leonardo zur Pforte des Heims, um Hilfe zu holen.  Als der Pförtner die Flecken sah, ist er gleich ein Stück zurückgewichen, blickte dann auf die Uhr: sieben Uhr, Montag morgen. Das ist der Moment, wo die Bürokratie, die "Herrschaft der Verwaltung", das Sagen übernimmt. Das Wachpersonal dürfe nicht eigenständig einen Arzt rufen. Dienstvorschrift.

Leonardos Vater müsse sich erst einen Krankenschein geben lassen, in Raum 125. Die dort arbeitende Verwaltungsmitarbeiterin erklärte ihm, dass ihr Büro erst um neun Uhr öffne. Gegen acht Uhr gelingt es, einen Schein zu bekommen. Damit zurück zur Pforte. Leonardos Vater appellierte an den Pförtner, nun einen Rettungswagen zu rufen. Doch der Pförtner meint, dass er doch einen Stadtplan habe und alleine da hinfinden müsse. Ein Taxi rufen,  wollte er auch nicht.

Mit dem apathischen Leonardo auf dem Arm, machen sich die Eltern auf den Weg. Erst dank eines mitfühlenden Autofahrers, der die Familie an einer Straßenkreuzung auflas, gelangen sie schließlich zu einem Arzt. Der ruft jetzt einen Rettungswagen Die Mutter darf  mitfahren, der Vater muss mit öffentlichen Verkehrsmitteln hinterherkommen.

Leonardo hat überlebt. Knapp. Drei Mitarbeiter des Flüchtlingsheims und ein Arzt müssen sich wegen unterlassener Hilfeleistung vor Gericht verantworten. Der Arzt wird freigesprochen, die andern werden zu Geldbußen verurteilt. Der Richter bringt es auf den Punkt: Das sei ein "herzloses Verhalten, zu dem mir eigentlich nichts einfällt". Die Staatsanwältin trifft es fast noch besser: "Ein Kind wäre fast gestorben, weil (...) die Organisation nicht funktioniert."

Bürokratie, meine lieben Menschenskind, ist auch in einem Wohlfahrtsstaat eine herzlose Gewaltherrschaft, wie in dieser Geschichte unschwer zu erkennen ist. Der noch so moderne Wohlfahrtsstaat - Beschützer und Bewahrer des Rechts, Förderer des Allgemeinwohl - erstickt in der Schlingpflanze des Bürokratismus. Die überzogene Handlungsorientierung an Vorschriften heftet sich als Wurmfraß an alle Staatlichkeit und setzt sich an die Stelle des Menschen. Wie treffend hat es doch Nietzsche in 'Also sprach Zarathustra' geschrieben, in seiner typischen, götzenzerstörenden Art:

"Staat? Was ist das? Wohlan, jetzt tut mir die Ohren auf, denn jetzt sage ich euch ein Wort vom Tode der Völker.
Staat heißt das kälteste aller kalten Ungeheuer. Kalt lügt es auch; und dies Lüge kriecht aus seinem Munde: 'Ich, der Staat, bin das Volk.'
Lüge ist's! Schaffende wäre es, die schufen die Volker und hängten einen Glauben und eine Liebe über sie hin: also dienten sie dem Leben.
Vernichter sind es, die stellen Fallen auf für viele und heißen sie Staat: sie hängen ein Schwert und hundert Begierden über sie hin.
Wo es noch Volk gibt, da versteht es den Staat nicht und hasst ihn als bösen Blick und Sünde an Sitten und Rechten.
Dort, wo der Staat aufhört, da beginnt erst der Mensch."

Wie wahr! Wie wahr!

15 April 2014

Welt, da kommt was auf dich zu!

Wie? Was? - Ostern kommt! Da kommt einer auf dich zu, liebe Welt! Einer, der vom Tode auferstanden ist! Was hat das zu bedeuten? Wer ist der? - Er ist der Imperator! Der HERR!

Der Prediger sagt es so (siehe 1. Kor. 15, 21-27): "Weil der Tod durch einen Menschen kam, so kommt auch die Auferstehung der Toten durch einen Menschen; denn gleichwie in Adam alle sterben, so werden auch in Christus alle lebendig gemacht werden."

Was? Alle?!- Ja, alle sterben wie Adam, oder etwa nicht? Und ja, alle werden lebendig gemacht wie der Erste damals an Ostern. "Als Erstling Christus; danach die, welche Christus angehören, bei seiner Wiederkunft; danach das Ende."

Dazu noch ein Originalton von diesem ersten Auferstanden selbst (Joh. 5, 28+29): "Verwundert euch nicht darüber! Denn es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören werden, und sie werden hervorgehen: die das Gute getan haben, zur Auferstehung des Lebens; die aber das Böse getan haben, zur Auferstehung des Gerichts."

Alle, die in den Gräbern sind? Wirklich alle? - Ja, wirklich alle. Die einen direkt zum Leben, die andern müssen erst noch zum Gericht. Aber alle werden lebendig gemacht!

Aber dann ist es soweit: "Wenn er das Reich Gott, dem Vater, übergeben wird, wenn er jede Herrschaft, Gewalt und Macht beseitigt hat. Denn er muss herrschen, bis er alle Feinde unter seine Füße gelegt hat. Als letzter Feind wird der Tod beseitigt. Denn »alles hat er seinen Füßen unterworfen«."

Ostern ist das Zentrum der Weltrevolution: Es bedeutet den Beginn einer neuen Herrschaft, die Beseitigung der Feinde der Menschheit bis hin zum letzten Feind, dem Tod.

Dass Christus gestorben und auferstanden ist, glauben viele Leute. Aber es nützt ihnen nichts, wenn es in ihrem Leben nicht zu einem Herrschaftswechsel kommt. Er muss herrschen! Sonst geht der Sieg über die Feinde der Menschheit nicht weiter. Sonst kommt die Welt-Umdrehung bei dir ins Stocken.

Ostern hat Jesus zum rechtmäßigen HERRN über die Welt gemacht. Die Auferstehung hat ihn zum rechtmäßigen Eigentümer von allem erhoben. Diese Wahrheit soll nun durchgesetzt werden. Bis die ganze Welt Gott untertan gemacht worden ist! Angefangen hat es schon! Das feiern wir an Ostern. Und weil es angefangen hat, wird es auch nicht mehr aufhören bis es zur Erfüllung gelangt ist.

Menschenskind, sei doch Du mit Deinem ganzen Leben, wo es weitergeht: der nächste Bereich, der unter die Herrschaft Gottes kommt, durch Jesus Christus!