10 Oktober 2015

„Konstante Variable“

Variabel wie das Wetter es nun mal so an sich hat, aber dennoch konstant. So wie es das mit dem warmen tropischen Klima auf Hawaii ist, das da ganz einfach immer da ist. Ein Tourist, der nach Hawaii kommt, muss dieses Klima nicht erzeugen, sondern er genießt es einfach, dass es da ist.

So ist es auch mit der Liebe Gottes. Sie muss nicht erst von uns erzeugt oder hervorgebracht werden. Niemand muss sie bewirken, denn sie ist die eine „konstante Variable“, die eine anhaltende und unkaputtbare innere Verfassung Gottes, die immer da ist und immer gleich ist (Jak. 1, 17), völlig konstant in der Art und Weise, wie sie uns Menschenskindern gegenüber fühlt und denkt. Sie drückt sich auf die gleiche konstante Art und Weise in ganz konkretem Verhalten aus und zwar:

• langmütig: d.h. alle unsere Jahre lang!!! Es gibt nicht einen Tag, an dem er auf den Gedanken kommt, uns doch noch der gerechten Strafe zuzuführen. Er freut sich vielmehr darin, dass es ihm möglich war, die gerechten Konsequenzen für unser böses und falsches Handeln zu tragen – und wegzutragen.

• gütig (oder: freundlich): Er ist immer bedacht auf das, was uns in der jeweiligen Situation am meisten nützt und voran bringt. Er vollbringt fortlaufend eine ganze Menge von „lauter kleinen Freundlichkeiten“, die letztlich dazu führen, dass Dinge doch noch gelingen, obwohl das schon unmöglich schien.

• sie neidet nicht: Das kommt daher, weil er in sich total komplett ist. Ihm fehlt nichts. Darum kann er beständig geben was wir bedürfen, ohne jemals das Gefühl zu haben, dass er irgendwas einbüßen oder verlieren würde. Er kommt auch nie an den Punkt, dass er sagen würde: Jetzt reicht’s aber, jetzt bist Du mal dran mit Geben.

• sie prahlt nicht: Gott hat es auch nicht nötig, jedem zu sagen, wie gut er ist, wie gut ausgebildet er ist und was er alles kann. Er ist nicht da, um jedem zu sagen, was für eine besondere Stellung er hat, sondern er ist da, um zu dienen und etwas für andere zu tun. (Mat. 23, 11+12)

• sie bläht sich nicht auf: Er benutzt seine Intelligenz nicht, um sich noch größer zu machen, als er eh schon ist, sondern um uns groß zu machen. Um uns Wert, Selbstwert und Bestimmung zu geben. Er ist darauf bedacht, uns zu ehren. (Ps. 8)

• sie gebärdet sich nicht unanständig: In seiner Liebe wird niemals etwas tun, das uns in Verlegenheit bringt. Niemals!!! Gott ist zwar des Übernatürlichen mächtig, aber das macht ihn nicht verrückt oder unanständig.

• sie sucht nicht das Ihrige/Seinige: Gott liebt uns nicht wegen dem, was er aus der Beziehung zu uns herausholen könnte. Es geht ihm nicht darum, irgendwie davon zu profitieren oder auch was davon zu haben.

• sie lässt sich nicht erbittern: Er kommt in alle Ewigkeiten nicht an den Punkt, wo er sagen würde: Jetzt reicht’s mir aber mit Dir. Das war’s. Auch wenn wir das aus unseren Beziehungskisten kennen, Gott kriegt man keinesfalls an diesen Punkt. Nie im Leben!!!

• rechnet Böses nicht zu: Gottes Herz ist ausschließlich mit angenehmen Erinnerungen an uns gefüllt. Alle anderen Dinge, tut er hinter sich, wo er sie nicht sehen kann. (Jes. 38, 17)

• sie freut sich nicht der Ungerechtigkeit, sondern freut sich mit der Wahrheit: Er ist komplett auf unser Bestes fokussiert. Für ihn ist es die höchste Spannung, auf eine Gelegenheit zu lauern, um etwas zu tun, das die Dinge in unserem Leben richtig, gut und wahr werden lässt. Das ist für ihn die höchste Erregung.

• sie erträgt alles (oder: deckt alles zu): Er könnte uns verpfeifen. Aber das tut er nicht. Niemals! Im Gegenteil: Er schweigt in seiner Liebe. (Zeph. 3, 17) Er hält die Klappe. Und das tut er, damit wir nicht in die Gewalt der Schande und Scham geraten. Denn das ist übel.

• sie glaubt alles: Gott in seiner Liebe rüstet sich nicht, um sich gegen uns zu verwahren. Er weiß sehr wohl, wie sehr verletzend Menschen sein können. Dennoch geht er nicht auf Distanz zu uns.

• sie hofft alles: Gott ist von einer großartigen Zukunft mit uns überzeugt. In all seinen langfristigen Plänen und Gedanken weiß er, dass noch ganz viele „Happy Days“ vor uns liegen. Und darauf freut er sich schon.

• sie erduldet alles: Und auch wenn wir noch so viel „Müll“ fabrizieren (ich meine das Zeugs, das normalerweise das Potenzial hat, jede noch so gute Beziehung zu zerstören), Gottes Liebe trägt das. Denn „ein Zuhause für dich ist der Gott der Urzeit,
und unter dir sind seine ewigen Arme ausgebreitet.“ (5. Mo. 33, 27)

So, Menschenskinder, und nicht anders wirkt die Liebe Gottes und das ist ihr Ziel: „Wenn Gottes Liebe uns erfüllt, können wir selbst dem Tag des Gerichts voller Zuversicht entgegengehen. Dann hat die Liebe Gottes bei uns ihr Ziel erreicht; denn so wie Christus mit dem Vater verbunden ist, so sind ja auch wir es, obwohl wir in dieser Welt leben. Liebe kennt nämlich keine Angst. Wahre Liebe vertreibt die Angst. Wer Angst hat und sich immer noch vor Strafe fürchtet, bei dem hat die Liebe ihr Ziel noch nicht erreicht.“ (1. Joh. 4, 17+18) Oder mit anderen Worten: Liebe essen Angst auf!

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