10 Oktober 2015

Liebe ist das Motiv, Gnade ist das Mittel

Unsere Situation, Menschenskinder, ist diese: „Wir sind gefangen im Lauf dieser Welt“ (Eph. 2, 1) wie ein abgebrochener Ast in einem reißenden Fluss … eine aussichtslose Situation … auf sich selbst gestellt, könnte der Ast nichts tun, um aus diesem Fluss herauszukommen.

Aber jetzt betritt die Gnade das Geschehen: Der abgebrochene Ast, der „tot ist in seiner Trennung vom Baum“, wird lebendig gemacht (vgl. Eph. 2, 4), in dem er aus dem Fluss gefischt wird und dann an ein Holz genagelt wird (vgl. Kol. 2, 13–15). Damit wird das Abgebrochen–Sein vom Baum überwunden. Und somit ist er jetzt auch mit einem anderen Baum – dem Baum des Lebens – verbunden und weil er lebendig gemacht ist, kann er sich mit seinen Wurzeln in den neuen Baum hinein graben (vgl. Kol. 2, 7). Der gibt ihm von seinem „Baumblut“ und macht ihn zu einem Teil von sich, er wird einverleibt. (vgl. Eph. 3, 6)

Zu Kol. 2, 13–15: „Und euch, als ihr tot wart in den Vergehungen (=die Trennung vom Baum), hat er mit lebendig gemacht mit ihm, indem er uns alle Vergehungen vergeben hat, als er ausgetilgt hat die uns entgegenstehende Schuldschrift, die wider uns war; er hat sie auch aus der Mitte weggenommen, indem er sie an das Kreuz nagelte und so die Fürstentümer und Gewalten völlig entwaffnet; er stellte sie öffentlich zur Schau und hielt über sie einen Triumph.“

Was bedeutet das für uns, Menschenskinder?

Erstens: Wir sind in einem permanenten Zustand der Schuldfreiheit (denn es gibt keine Schuldschrift mehr gegen uns).

Zweitens: Die beschuldigenden Mächte sind entwaffnet (denn es gibt keine Schuldschrift mehr gegen uns).

Drittens: Wir können in den Triumph mit einstimmen (denn es gibt keine Schuldschrift mehr gegen uns).

Viertens: Keiner aus dem Menschengeschlecht hat mehr Schulden bei Gott (denn es gibt keine Schuldschrift mehr gegen uns).

Aber all das hat Gott nicht pleite gemacht. Das hat nicht mal ein Loch in seinen Gnadengeldbeutel gerissen. Seine Gnadenkonten haben keine Schieflage, obwohl die Schuld der ganzen Menschheit, auch wenn sie sehr, sehr hoch ist (immerhin hat sie das Leben des einzigen Sohnes gekostet!) nun auf einmal und ein für allemal aus den Büchern verschwunden ist. Die Gnade ist um ein riesiges Vielfaches höher! (vgl. Röm. 5, 20)

Gott muss Gnade nicht rationieren, Menschenskinder, als ob sie ihm irgendwann ausgehen würde, wenn er nicht sparsam damit umginge. “Gott ist mächtig, jede Gnade gegen euch überströmen zu lassen, auf dass ihr in allem, allezeit alle Genüge habt.“ (2. Kor. 9, 8)

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