10 Oktober 2015

Was macht eigentlich Gott den lieben langen Tag?

"Der Weise rühme sich nicht seiner Weisheit, der Starke rühme sich nicht seiner Stärke, der Reiche rühme sich nicht seines Reichtums. Nein, wer sich rühmen will, rühme sich dessen, dass er Einsicht hat und mich erkennt, dass er weiß: Ich bin es, der Herr, der auf der Erde Gnade, Recht und Gerechtigkeit schafft. Denn an solchen Menschen habe ich Gefallen - Spruch des Herrn." (Jer. 9, 23)

Das also ist es, Menschenskinder, was der Herr so den ganzen Tag lang tut:
• Gnade
• Recht und
• Gerechtigkeit schaffen

Gnade schaffen tut er, indem er den Menschen mit Freundlichkeit begegnet, d.h. ein wertschätzendes und liebenswürdiges Verhalten an den Tag legt in der Mitte zwischen Gefallsucht und Streitsucht. Das Gegenteil wäre die Feindseligkeit.

Gnade schaffen tut er, indem er praktische Barmherzigkeit übt, d.h. sein Herz einer fremden Not zuwendet. Praktische Beispiele dafür wären: die Hungrigen speisen; den Dürstenden zu trinken geben; die Nackten bekleiden; die Fremden aufnehmen; die Kranken besuchen; die Gefangenen besuchen; die Toten begraben; die Unwissenden lehren; den Zweifelnden recht raten; die Betrübten trösten; die Sünder zurechtweisen; die Lästigen geduldig ertragen; denen, die uns beleidigen, gerne verzeihen; für die Notleidenden beten.

Gnade schaffen tut er durch favorisieren bzw. begünstigen. Das tut jemand, wenn er sich an der "Strafvereitelung" beteiligt. Der Gedanke gefällt mir besonders gut. Er sorgt dafür, dass jemand nicht seiner gerechten Strafe zugeführt wird.

Gnade schaffen tut er, indem er die ursprüngliche Schönheit wiederherstellt, indem er jemand in den schönen, ursprünglichen, funktionsfähigen Zustand zurückversetzt entweder durch den Austausch defekter Teile oder durch das Hinzufügen von verloren gegangen Teilen oder durch eine Neuordnung von alten Teilen. Wie auch immer: Er führt eine „Ent–Schädigung“ durch, damit die angeschlagene Person wieder kräftig werden und erstarken kann.

Recht schaffen tut er, indem er die eigentlichen Wurzeln aufdeckt, die das Übel schließlich verursacht hat. Paulus schreibt: „Die Habsucht (oder ‚Habe–will–Sucht‘) ist eine Wurzel alles Übels; das hat etliche gelüstet und sie sind vom Glauben irregegangen und machen sich selbst viel Schmerzen“ – 1. Tim. 6, 10).

Recht schaffen tut er, indem er das Durcheinander wieder begradigt. Er biegt „die krummen Dinger“ wieder hin.

Recht schaffen tut er, indem er uns von unserer Sünde weg und vor ihr in Sicherheit bringt. Das bedarf allerdings unserer willigen Mitarbeit.

Recht schaffen tut er, indem er gute, klare und angemessen Anweisungen gibt.

Gerechtigkeit schaffen tut er, indem er die Dinge wieder zurecht bringt und Handlungsnormen für die Gestaltung eines guten und vernünftigen Zusammenlebens gibt.

Gerechtigkeit schaffen tut er, indem er die Beziehungen, die wir zerbrochen haben, wieder „richtet“. Er sorgt für einen angemessenen, unparteilichen und einforderbaren Ausgleich von Interessen zwischen beteiligten Personen oder Gruppen.

Gerechtigkeit schaffen tut er, indem er „das ganze Gekotze aufwischen“ tut.

Gerechtigkeit schaffen tut er, indem er ein erneutes Wohlbefinden in das Leben von anderen bringt und dafür sorgt, dass jeder wieder das tut, was seine Aufgabe ist.

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